Für viele Menschen ist der Urlaub die schönste Zeit des Jahres. Oft freut man sich schon lange vorher auf die zwei oder drei Wochen, die man im Sommer gemeinsam mit der Familie an einem exotischen Ort verbringen kann. Natürlich ist ein solcher Urlaub nicht ganz billig, deshalb machen viele Touristen von Frühbucherangeboten und ähnlichen Tarifen Gebrauch. Bei einer Buchung, die bereits viele Monate im Voraus erfolgt, kann man viel Geld sparen.
Der Nachteil einer solch frühen Buchung ist natürlich die Tatsache, dass bis zum geplanten Reisezeitpunkt noch viele unvorhergesehene Dinge passieren können. Wer dann den Urlaub nicht antreten kann oder will, bleibt oft auf relativ hohen Reiserücktrittskosten sitzen, da der Veranstalter selbst bei einer Stornierung noch eine relativ hohe Summe verlangt. In diesem Fall muss man zwar zahlen, hat von diesen Ausgaben jedoch überhaupt nichts.
Um ein solches Szenario zu vermeiden, lohnt sich in vielen Fällen der Abschluss einer speziellen Versicherung, die die Reiserücktrittskosten abdeckt. Sollte man aufgrund eines Unfalls oder einer plötzlich aufgetretenen Krankheit nicht in der Lage sein, die Reise tatsächlich zu unternehmen, springt die Versicherung ein und übernimmt die Kosten für die Stornierung. Da ein derartiger Schutz nicht besonders teuer ist, ist der Abschluss einer entsprechenden Police zumindest für teure Urlaubsreisen durchaus sinnvoll.
Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass die Stornokosten steigen, je später die Absage der Reise erfolgt. Wer mindestens 30 Tage vor Abreise storniert, muss in der Regel 15 Prozent des eigentlichen Preises zahlen. Sagt man hingegen erst zwei Tage vor dem Urlaub ab, liegen diese Gebühren bereits bei 80 Prozent. Natürlich sagt niemand leichtfertig eine Reise ab, die schon lange vorher gebucht wurde, allerdings sind Unfälle oder Krankheiten natürlich nicht vorhersehbar. Wenn man dann etwa aufgrund eines Autounfalls im Krankenhaus liegt, wäre es doppelt ärgerlich, auch noch die Kosten für den Urlaub tragen zu müssen, den man überhaupt nicht antreten konnte.
Ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung gibt es auch eine Police, mit der mögliche Reiserücktrittskosten abgedeckt werden, mit oder ohne Selbstbehalt. Natürlich ist es immer ein bisschen günstiger, wenn man die Variante mit Selbstbehalt wählt, allerdings zahlt man in diesem Fall natürlich einen Teil der Kosten selbst. Da sich die Kosten für die unterschiedlichen Tarife nur sehr wenig unterscheiden, lohnt es sich in der Regel, auf den Selbstbehalt zu verzichten und sich für nur wenig mehr Geld komplett abzusichern.
Natürlich führt nicht jeder Rücktritt von einer geplanten Reise dazu, dass die Versicherung die Reiserücktrittskosten übernimmt. Dazu muss ein entsprechender Grund vorliegen, zum Beispiel ein Unfall, eine schwere Erkrankung oder der Todesfall eines Angehörigen. Auch eine Schwangerschaft oder eine Impfuntauglichkeit, die dazu führt, dass man die Reise nicht antreten kann, sind entsprechende Gründe, genau wie ein Brand oder ein Einbruch, bei dem das Eigentum des Versicherten stark beschädigt wurde.
Wer aus persönlichen Gründen lieber zu Hause bleiben möchte, zum Beispiel aufgrund der Einladung zu einer Hochzeit oder zur Taufe eines Kindes von Freunden, kann die Versicherung hingegen nicht in Anspruch nehmen. In solchen Fällen muss man sich direkt mit dem Reiseveranstalter auseinandersetzen.
Dies gilt übrigens auch, wenn die Reise aufgrund von höherer Gewalt, zum Beispiel wegen einer Naturkatastrophe, nicht stattfinden kann. In einem solchen Fall fallen keine Stornokosten an, somit wird auch die Versicherung nicht benötigt.
